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Nachruf Prof. Dr. Bernhard Külp

Die Fakultät trauert um Professor Bernhard Külp, der am 11. Dezember des vergangenen Jahres verstarb.

Bernhard Külp lehrte an der Universität Freiburg von 1973 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2001. Er wurde am 10.4.1933 in Freiburg geboren, ging dort zur Schule und studierte an der Albert-Ludwigs-Universität Volkswirtschaftslehre, an der er 1955 sein Diplom erwarb. Zwei Jahre später wurde er promoviert mit einer Dissertation zum Thema „Der Anteil der Arbeiter und Unternehmer am Sozialprodukt“ Nach einer vierjährigen Tätigkeit beim Bund Katholischer Unternehmer in Köln wechselte er an die Universität Köln und habilitierte sich 1964 mit einer Schrift zum Thema „Lohnbildung im Wechselspiel von politischen und wirtschaftlichen Kräften“. 1965 erfolgte der Ruf an die Ruhruniversität Bochum, 1972 der Ruf an die Albert-Ludwigs-Universität.

Der Schwerpunkt von Herrn Külps wissenschaftlicher Arbeit lag in der Wirtschaftspolitik, insbesondere in der Sozialpolitik und Arbeitsmarktpolitik, aber auch in den Bereichen der Außenwirtschaftspolitik und Konjunkturpolitik. Er hat ein sehr umfangreiches Werk hinterlassen: 27 Bücher hat er verfasst oder (mit)herausgegeben, 54 Artikel in Zeitschriften (mit)verfasst, zahlreiche Artikel in Lexika und Sammelbänden tragen seinen Namen. Auch seine Vorlesungen zeugen von seinen sehr breiten Interessen und einem kritischen Geist, der Stellung nimmt zu den Fragen der Zeit. In seinem Vorlesungsportfolio finden sich etwa Anmerkungen zu Europa in der Krise, zur Armutsbekämpfung, zu Grundeinkommen für jeden, zur Politik der EZB, zu Steuerfragen, zur Dogmenhistorie, zur ökonomischen Theorie der Demokratie, zur Ordnungsökonomik, zur Wirtschaftsethik und zu vielem mehr (https://www.bernhard-külp.de). Eine ganze Reihe von Erörterungen hat dieser produktive Mann nach seiner Emeritierung verfasst, bis zuletzt hat er zu aktuellen wirtschaftspolitischen Fragen Stellung genommen. Ein besonderes Anliegen waren für Bernhard Külp Glaubensfragen und die katholische Soziallehre.

Er war seiner Zeit in methodischer Hinsicht voraus, seine Vorlesungen waren alle schon in power point oder visual C als die Kollegen noch Folien schrieben, aber auch seine Hobbies – das Programmieren von Computerspielen für Jugendliche und Bau und Spiel einer Orgel, zunächst in den 70er Jahren einer Böhm-Orgel, danach der Übernahme von virtuellen, computergesteuerten Orgeln – zeigen einen technikaffinen, wachen und breit interessierten Geist.

Die Fakultät erinnert an Bernhard Külp als einen engagierten, immer hilfsbereiten, nicht auf Außenwirkung bedachten, produktiven und allseits sehr geschätzten Hochschullehrer und Kollegen, der viele Generationen von Studierenden, Doktoranden und eine große Anzahl von Schülern geprägt hat.